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Warum Kinder keine perfekten Eltern brauchen

Von Martin Bucher

Familie streit konflikt
Quelle: iStock

 

Eltern haben keine von Gott gegebene Pflicht, "positive" Vorbilder für ihre Kinder zu sein. Meiner Auffassung nach gibt es keine positiven Vorbilder. Es gibt nur Vorbilder, und unsere Kinder lernen genauso viel und genauso gut von dem, was wir können, wie von dem, was wir eben nicht können.

Jesper Juul

 

Viele Eltern, die für die bedürfnisorientierte Erziehung offen sind, setzen sich selbst unter enormen Druck: Immer ruhig bleiben, stets liebevoll reagieren, bloß keinen Fehler machen.

 

Doch dieser Anspruch an Perfektion steht echter Beziehung im Weg – und ist weder notwendig noch hilfreich für die Entwicklung unserer Kinder.

 

Kinder brauchen keine makellosen Vorbilder. Sie brauchen echte Menschen. Menschen, die sich freuen, zweifeln, wütend sind, Fehler machen – und bereit sind, dafür Verantwortung zu übernehmen.

 

Wenn du als Mutter oder Vater deine eigenen Gefühle ernst nimmst und ihnen Ausdruck verleihst, ermöglichst du den Kindern etwas sehr Wertvolles: Sie lernen, dass alle Gefühle Platz haben dürfen.

 

Empathie entwickelt sich nicht im (gespielten) harmonischen Dauerlächeln, sondern im echten Erleben: Wenn deine Kinder miterleben, dass du als Elternteil traurig, wütend, überfordert oder fröhlich bist – und wieder in Balance findest – dann entsteht Verständnis und wächst emotionale Intelligenz.

 

Statt also dauernd an dir zu arbeiten, "bessere" Eltern zu sein, darfst du dir erlauben, einfach da zu sein. Menschlich, statt perfekt – und gerade darin tief verbunden mit deinen Kindern!

 

Ist das nicht wunderbar erleichternd?

 

 

PS: Willst du lernen, wie du wieder in Balance finden kannst? Dann empfehle ich dir unseren Themenabend "Selbst- und Co-Regulation"!

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