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Mach mal eine Pause, Mama!

Entspannte Mutter

Muttersein ist ein Fulltime-Job

 
 

Elternschaft ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
Um langfristig stark und gesund zu bleiben, ist Selbstfürsorge unerlässlich.

 
Remo Largo

 

Kennst du das Bild der perfekten Mutter? Mit glücklichen Kindern, aufgeräumter Wohnung, gesundem Essen, strahlend sauberer Wäsche, Einkäufe erledigt, die Kinder geduldig unterstützt beim Lernen und sie fröhlich zu verschiedensten Aktivitäten gebracht?

 

Was macht es mit dir, wenn du das liest? Bewertest du dich im Vergleich zu diesem Bild und spürst einen Erwartungsdruck? Falls ja, dann geht es dir wie vielen anderen Müttern auch.

 

Dieser Erwartungsdruck an die Mutterrolle wird noch verstärkt durch Ansprüche aus Partnerschaft, Erwerbsarbeit, sozialem Umfeld sowie Rollenvorbildern aus den Medien.

 

Nicht wenige Mütter versuchen, diesem Erwartungsdruck nachzukommen - und geraten dadurch an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Manche auch darüber hinaus: sie fühlen sich ausgebrannt, kraftlos, alles wird zu viel und sie reagieren schnell gereizt. Steigt die Anspannung, entwickeln sie einen ausgewachsenen „Mama Burn-Out“. Dann kommen Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen und körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Essstörungen hinzu.

 

 

Sieht so auch dein Alltag aus?

Auch wenn du bestimmt den Tag über entspannt bleiben willst - das ist einfacher gesagt als getan. Da sage ich dir bestimmt nichts Neues!

 

Vielleicht geht es dir wie Anne: Anne startet oft entspannt und gut ausgeruht in den Tag. Voller guter Vorsätze, dass sie heute gelassen mit den Kindern bleiben wird. Und tatsächlich, den Morgen über ist sie entspannt und geduldig. Anziehen, Frühstücken, Spielen… Und nebenbei auch noch viele andere Alltagsaufgaben erledigen. Es gibt immer wieder kleine stressige Momente, aber das packt sie ganz gut.

 

Am späten Nachmittag zeigt sich ein ganz anderes Bild von Anne: sie fühlt sich völlig erschöpft und ausgelaugt, reagiert gereizt auf die Kinder. Das tut ihr kurz darauf leid, Selbstzweifel nagen an ihr, doch keine gute Mutter zu sein. Und am Abend ist sie völlig ausgelaugt und frustriert, weit weg von den morgendlichen Vorsätzen.

 

Geht es dir auch manchmal wie Anne?

 

Was ist da passiert?

 

Leere dein Stressglas!

Stell dir ein Glas vor. Dieses Glas steht für deine Fähigkeit, Stress auszuhalten - es ist also deine positive Ressource.

 

Morgens ist das Glas leer. Dann kommt der Alltag mit seinen Herausforderungen und stressigen Situationen. Und jedesmal wird etwas Stresswasser in das Glas geschüttet. Manchmal nur ein paar Tropfen, manchmal schwappt es so richtig hinein.

 

Irgendwann ist dein Stressglas voll. Jetzt reicht sogar ein winzig kleiner Tropfen, um dein Glas zum Überlaufen zu bringen. Du explodierst, bist gereizt, wirst laut. Für dein Umfeld kann dieser Wassertropfen wie eine unbedeutende Kleinigkeit wirken - alle wundern sich, wieso du denn „wegen solch einer Kleinigkeit“ explodierst. Sie sehen nicht, wie voll dein Stressglas bereits war.

 

Wie kannst du entspannt bleiben? Indem du den ganzen Tag dafür sorgst, dass dein Stressglas immer ausreichend Platz hat, so dass neues Wasser es nicht zum Überlaufen bringt.

 

Wie geht das? Durch Momente der Entspannung!

 

 

Gib dir die Erlaubnis zu Momenten der Entspannung!

Keine Frage: Familienleben ist dynamisch, lebendig und erfordert ein hohes Maß an Flexibilität. Die Liste der Aufgaben ist lang, das Abarbeiten wird oft von Bedürfnissen der Kinder unterbrochen. In diesem herausfordernden Alltag auch einmal Erholungspausen und Ruhezeiten einzubauen, das erlauben sich die wenigsten Mütter. Wenn einmal Momente der Stille entstehen, dann rauschen im Kopf die Listen mit unerledigten Aufgaben durch. Die Beine hochzulegen, Zeit für sich zu nutzen - das ist doch egoistisch, oder? Und es widerspricht dem Bild der perfekten Mutter!

 

Mag sein, dass das dem Ideal widerspricht. Nur: was hat deine Familie davon, wenn die Aufgaben erledigt sind, aber die Atmosphäre in der Familie gereizt ist? Da kann niemand entspannen. Weder deine Kinder, dein Partner, noch du. Es ist also super wichtig für dich und deine Familie, dass dein Stressglas ausreichend geleert bleibt!

 

 

Füße hochlegen und entspannen

Deshalb baue dir Momente der Entspannung in deinen Tagesablauf ein. Vielleicht hilft dir die Frage: Was ist das schlimmste, was passieren kann, wenn du genau jetzt fünf Minuten eine Pause machst? Wenn du dir fünf Minuten mit deinem Lieblingsbuch gönnst, dich einige Minuten hinlegst oder eine Yoga-Übung machst? Oft ist das Schlimmste nicht mehr, als dass dein Kind sich langweilt und dich lautstark einfordert. Da hilft es, dem Kind deine Bedürfnis nach Erholung anzukündigen: „Ich brauche eine kurze Pause. In 10 Minuten bin ich wieder für dich da. Du kannst gerne ruhig hier spielen, während ich mich ausruhe.“ Selbst wenn dein Kind dich lautstark einfordert - nach einigen Momenten der Langeweile wirst du sehen, wie es kreative Spiele für sich entdeckt. Damit machst du deinem Kind ein Geschenk - alleine Spielen ist für Kinder genauso wichtig wie gemeinsames Spielen mit anderen und Zeit mit den Eltern!

 

Fällt das dir schwer, dir solche Zeiten einzuräumen? Da könnte es helfen, deinen Morgen mit einer kurzen Morgenroutine zu starten, bevor der Familienalltag über dich hinein bricht: Gelassener Start in den Tag: Magische Morgenroutine für Eltern

 

Ganz zum Schluss dieses Artikels möchte ich dir diesen alten Weisheitsspruch mitgeben:

 

 

Gute Mütter haben verstaubte Regale,
volle Wäschekörbe, schmutzige Fenster.
Und glückliche Kinder. …


Unbekannt

 

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Autor Martin Bucher

Über den Autor

Hallo! Ich heiße Martin. Ich bin Trainer für Gelassenheit in Partnerschaft und Familie, Erziehungs- und Familienberater, familylab Seminarleiter sowie Gründer von online-familienberater.de.

 

Ich bin Jahrgang 1972, in zweiter Ehe mit einer wunderbaren Frau verheiratet und Vater dreier lebhaft-liebenswerter Kinder (2006, 2011, 2017). Ich begleite Eltern auf ihrem Weg, mit friedvoller Gelassenheit den Herausforderungen des Familienlebens zu begegnen.

 

Neben online-familienberater.de findest du auch mich auf wandelfreund.de.

 

 


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